Görlitz:
Ein Architektur-
ensemble
von Kaufleuten
an der
Via Regia

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Görlitz: Ein Architektur- ensemble von Kaufleuten an
der Via Regia

Vor 500 Jahren zählte
Görlitz zu den bedeutendsten
Handelsstädten Mitteleuropas.

Via Regia

Die Via Regia war im Mittelalter eine der wichtigsten Handelsstraßen Mitteleuropas. Görlitz bildete einen zentralen Umschlagplatz für Waren an der Via Regia.

Für den Handel gestaltet

Im Mittelalter wurde der Grundriss von Görlitz vollkommen auf den Handel ausgerichtet.

• 1. Kaisertrutz
• 2. Reichenbacher Turm
• 3. Älterer Verlauf der Via Regia
• 4. Kaufmannssiedlung des 12. Jahrhunderts

• 5. Nikolaiturm
• 6. Peterskirche
• 7. Untermarkt
• 8. Wohnhäuser der Kaufleute

• 9. Rathaus
• 10. Obermarkt
• 11. Via Regia

Wo die Kaufleute lebten

Die Görlitzer Kaufleute wohnten und arbeiteten in prachtvollen Häusern, von denen viele bis heute erhalten sind.

Hallenhaus Untermarkt 5, errichtet ca. 1510–1515, rechts: sogenannte Schatzkammer mit Wandmalereien

Kaufmannshaus Neißstraße 30, errichtet 1726–1729, rechts: Diele im 1. Obergeschoss

Die Görlitzer Hallenhäuser

Eine Besonderheit sind die vor 500 Jahren gebauten Görlitzer Hallenhäuser. Ihr Inneres ist um eine zentrale Halle herum organisiert: eine bahnbrechende Idee.

Es macht mich ungeheuer stolz, ein so altes Haus zu besitzen. Andererseits fühle ich mich gar nicht wirklich als Eigentümer. Bei über 500 Jahren Hausgeschichte bin ich eigentlich mehr ein Verwalter über einen bestimmten Zeitraum

Rainer Michel

Eigentümer des
Hallenhauses Peterstraße 14

Hallenhaus Peterstraße 14,
errichtet im 15.
Jahrhundert

Hallenhaus Neißstraße 29 (Biblisches Haus), errichtet 1570 – 1572

Wo der Handel organisiert wurde

Die Görlitzer Kaufleute waren auch Mitglieder des Stadtrats, der prachtvolle Gebäude für die Organisation und die Verwaltung des Handels errichten ließ.

Archivflügel des Rathauses, errichtet 1534

Stadtwaage​

Stadtwaage und Waidhaus​

Waidhaus​

links: Rathaus, rechts: Geschäftsbuch eines Görlitzer Kaufmanns aus dem 15. Jahrhundert

Wie der Handel verteidigt wurde

Damit ihre Stadt ein sicherer Handelsplatz ist, errichteten die Görlitzer vor über 500 Jahren mächtige Verteidigungsanlagen.

links: Kanonenbastei Kaisertrutz, errichtet ca. 1490–1520 rechts: Kaisertrutz und Reichenbacher Tor um 1830

Kanonenbastei Kaisertrutz, errichtet ca. 1490 – 1520

Reichenbacher Turm

Nikolaiturm

Was die Kaufleute stifteten

Von ihrem durch Handel erwirtschafteten Geld stifteten die Görlitzer Kaufleute Kirchen und Kapellen.

Peterskirche, links: Hauptportal aus dem
13. Jahrhundert, rechts: Innenansicht

Peterskirche, errichtet im 15. Jahrhundert

Heiliges Grab

Annenkapelle

Görlitz: Ein Umschlagplatz für Ideen

Durch die weitreichenden Handelsnetzwerke wurde Görlitz zu einem Umschlagplatz für Ideen und kulturelle Innovationen. Künstler aus ganz Mitteleuropa kamen nach Görlitz.

• 1. um 1490 aus Sachsen: Konrad Pflüger, Baumeister der Spätgotik
• 2. um 1500 aus Franken: Albrecht Stieglitzer, Baumeister der Spätgotik
• 3. um 1550 aus Sachsen: Paul Ries, Maler der Renaissance
• 4. um 1510 aus Krakau: Florian Stoß, Goldschmied der Spätgotik
• 5. um 1490 aus Mähren: Hans Olmützer, Bildhauer der Spätgotik

• 6. um 1520 aus Böhmen: Wendel Roskopf, Baumeister der Renaissance
• 7. um 1600 aus dem Tessin: Marco Spazzo, Baumeister der Renaissance
• 8. um 1590 aus dem Elsass: Jacob Michael, Bildhauer der Renaissance
• 9. um 1570 aus Sachsen: Hans Kramer, Bildhauer der Renaissance